Grufthaus

Grufthaus auf dem Uhyster Friedhof
  • 30 Jahre nach der Deutschen Einheit ist das Grufthaus im Osten auf dem Uhyster Friedhof verschlossen. Der straßenseitige Sims des Hauses wurde in den zurückliegenden beiden Jahren viermal von linksabbiegenden LKWs nun auf ganzer Länge eingedrückt und der Dachstuhl ist im Inneren notgesichert. Mit der deutschen Einheit begann der Ausbau der A 4 in der Oberlausitz: Die Kreuzung auf der Autobahn bei Ohorn verschwand genauso wie die Pflasterversuchsstrecke, die nach Erinnerung von Zeitzeugen in Endzeiten der DDR mit maximal 20 km/h befahren werden konnte. Die Lagerhallen vor Weißenberg wurden abgebaut, unter denen nach Erzählungen Ratten ihre Gänge gegraben hatten. Noch davor wurden die Motorradrennen auf dem Bautzener Autobahnring eingestellt, wo wir als Kinder Flaschen sammelten: Die gepflasterte Unterführung verwandelte sich bei Regen in eine Rutschstrecke mit zunehmend schweren Unfällen. Als Kinder fuhren wir auf dem toten Stück der Autobahn zwischen Bautzen West und gesprengter Spreebrücke über den Abgott mit dem Fahrrad und die Böschung der Autobahn im Winter mit dem Schlitten herunter. Daran erinnert heute nicht mehr viel. Es gab die kurze Überlegung eventuell im Grufthaus auf dem Uhyster Friedhof neben der Autobahnkirche daran zu erinnern. Leider fehlen uns die Menschen, die so ein nutzloses Projekt voranbringen könnten. Die Tore in die Vergangenheit schließen sich.